Tobago: unser privater Guide Peter zeigt uns den Urwald
Wir waren noch gar nicht richtig auf Tobago angekommen, da sprach uns am Strand schon ein freundlicher Inselbewohner an, ob wir Lust hätten eine Tour zu buchen. Wir verneinten freundlich, da wir erstmal durchatmen und ankommen wollten.
Gar nicht aufdringlich, sondern sehr freundlich erzählte er uns dann noch, das wir bei ihm auch Tauchequipment bekommen könnten, er Kochkurse vermitteln würde, sein Schwerpunkt aber seit über 20 Jahren auf der Natur liegt. Da wir schon in Deutschland den Plan hatten etwas von den Regenwäldern im Inselinneren zu sehen, kamen wir ins Gespräch.
Irgendwann verabschiedete er sich mit den Worten:
If you want to book the best tour to watch birds and explore the island of Tobago, just ask for Peter. Everybody knows me.
Das ist natürlich eine beeindruckende Ansage, wobei man vergleichbare Aussagen weltweit immer wieder hört. Man darf nicht vergessen, das diese Guides / Reiseveranstalter / Mädchen für alles neben ihrer (mal besseren, mal schlechteren) fachlichen Qualifikation immer ganz hervorragende Selbstvermarkter sind. Wer nichts verkauft, verdient nichts.
Nunja, irgendwie sagte mein Bauch „Der Typ ist gut, buch den!“ Versuch macht klug, also ab an die Rezeption und einfach mal nach Peter gefragt. Die Antwort:
Good choice! Have a look at the beach. He is over there.
So war es auch und wir machten eine Tagestour für den nächsten Morgen klar.
Etappe 1: Flora&Fauna im Urwald von Tobago
Pünktlich stand Peter am nächsten Morgen in der Lobby und holte und mit seinem Suzuki Jimny ab. Im Laufe des Tages erwies sich der kleine Geländewagen als perfekt für die oftmals unbefestigten Wege auf Tobago.
Unser erstes Ziel war das Hillsborough Reservoir, ein kleiner Stausee der die Insel mit Trinkwasser versorgt. Hier wanderten wir eine gute Stunde durch den Urwald und lernten einige Pflanzen kennen.
Etappe 2: die Küste von Tobago
Da Tobago alles andere als groß ist, gibt es praktisch keine langen Fahrten auf der Insel. Innerhalb von Minuten hatten wir den Urwald hinter uns gelassen und befanden uns wieder auf der Küstenstrasse Windward Road. Die atlantische Ostküste von Tobago ist ganz erheblich rauer als die karibische Westküste, anstelle von Traumstränden trifft man hier auf Felsen und Klippen.
Nach einem kurzen „scenic stop“ ging es weiter zu der kleinen, aber mehrfach preisgekrönten Kakao-Plantage Tobago Cocoa Estate, die auf dem Weg zu unserer nächsten Etappe, dem Argyle-Wasserfall, lag.
Wer Lust hat, kann hier unterschiedliche Touren und Führungen buchen, wir haben nur einen kurzen Blick auf die Plantage geworfen und haben uns dann dem Wasserfall zugewendet.
Etappe 3: Argyle Wasserfall und kleine Kaimane
Unmittelbar nach der Plantage begrüßte uns schon ein sympathisch-vermodertes Eingangschild zum Argyle-Wasserfall:
Vom Parkplatz wanderten wir eine gute halbe Stunde über gut ausgebaute Pfade, sahen kleine und große Echsen, bunte Vögel, gigantische Bambus-Pflanzen, kleine Kaimane und kraxelten schließlich entlang das Flusslaufs Bachlaufs Richtung Wasserfall.
Der Wasserfall selbst war dann nicht sonderlich spektakulär, zusammen mit der Wanderung durch den Urwald hingegen ein ein toller Ausflug.
Auf dem Rückweg vom Wasserfall wurde es dann noch mal richtig spannend. Wir hörten bereits aus der Ferne einen streunenden Hund bellen. Rein akustisch war das Tier kurz vor einem Herzinfarkt. Als wir näher kamen, sahen wir ihn wie verrückt herumspringen. Unsere erste Idee war „Tollwut“, besser wir halten Abstand.
Dann sahen wir allerdings, was den Hund so wahnsinnig machte, der ganze Boden war voll mit frisch geschlüpften Kaimanen, die auf dem Weg vom Nest in einen Bach waren. Es waren bestimmt 40 Baby-Handtaschen die sich fauchen und mit weit aufgerissenem Maul den Hund vom Leib hielten.
Morgen folgt Teil 2!