Coronavirus – Auswirkungen auf Flüge nach China und Reisen
Der Coronavirus hält die Welt in Atem. Egal, ob man morgens die Zeitung aufschlägt, das Radio einschaltet oder einen Blick ins Smartphone wirft – die Berichterstattung kennt aktuell gefühlt nur den Coronoa Ausbruch in China. Doch tagtäglich steigen auch die Infektionen außerhalb von China, zwar langsam, dafür aber stetig.
Ich bin kein Arzt und werde hier ganz sicher keine medizinischen Ratschläge erteilen. Auch kann ich nicht beurteilen, ob die Vergleiche mit der jährlichen Grippewelle hinken oder nicht. Ich sehe nur eine Pandemie eines bisher unbekannten Erregers, der kaum erforsch ist und bisher nicht behandelt werden kann. Daher sind die Sicherheitsvorkehrungen in China und weltweit ganz sicher richtig.
Sehr schnell nach Ausbruch der Infektionswelle in Wuhan wurde die Stadt abgeriegelt. Eine Ausreise per Bus, Bahn Flugzeug oder Auto war ab da nicht mehr möglich. Als Sicherheitsmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind zahlreiche touristische Sehenswürdigkeiten in ganz China durch behördlich Anordnung bis auf weiteres geschlossen, darunter die Verbotene Stadt, die Große Mauer in Peking, die Terrakotta-Krieger in Xian und das Panda-Zuchtzentrum in Chengdu.
Zahlreiche Fluggesellschaften stellen Flüge nach China ein
Am 29.01.20 wurden die Auswirkungen des Coronoavirus erstmals auf internationalen Flügen spürbar. Eine Reihe von europäischen und internationalen Fluglinien steuern China aktuell nicht mehr an:
- Lufthansa, Swiss, Austrian haben alle Flüge eingestellt
- British Airways fliegt aktuell nicht nach China
- Finair streicht einen Großteil der Flüge nach China
Rechte für Flugreisende nach China
Durch die erhebliche Gefährdung der Gesundheit durch den Coronavirus für den Reisenden bei China-Reisen stellt für ihn einen unvermeidbaren, außergewöhnlichen Umstand dar. Da eine solche Gefährdung zum Zeitpunkt der Reise vorliegen muss, erscheint nach Meinung des Reiserechtlers Ernst Führich ein kostenfreier Rücktritt vom Reisevertrag für Abreisen bis mindestens 15. März 2020 möglich.
Bei einem Rücktritt durch den Kunden oder einer Reiseabsage durch den Veranstalter ist der bezahlte Reisepreis vollständig innerhalb von 14 Tagen nach dem Rücktritt zurückzuzahlen.
Wer ab Deutschland einen Flug nach China gebucht hat, ist (unabhängig von seinen Rechten) in einer vergleichsweise komfortablen Situation was den finanziellen Aspekt betrifft. Einerseits sind zahlreiche Flüge eingestellt worden, was sofort eine Rückzahlung des Ticketpreises bedeutet. Gleichzeitig bieten zahlreiche Airlines aus Kulanz sehr komfortable Umbuchungs- und Stornoregelungen an.
Wer in den nächsten Tagen eine Reise nach China antreten möchte, wurde bereits sicherlich schon von der Fluglinie benachrichtigt. Ansonsten hilft ein schneller Blick auf die jeweilige Webseite.
Wer sich über das Coronavirus informieren möchte, für den gibt es eine Reihe von interessanten Webseite, neben den gängigen seriösen Nachrichtenportalen.
- John Hopkins Institut (Verbreitung auf einer Weltkarte)
- Weltgesundheitsorganisation WHO
- Rober Koch Institut RKI
- Reisehinweise vom Auswärtigen Amt
Praktisch alle deutsche Reiseveranstalter haben bereits auf das Coronavirus in China reagiert und sagen ihre Reisen ab oder bieten kostenlose Umbuchungen an. Eine laufend aktualisierte Übersicht liefert die Fachzeitschrift touristik aktuell:
- Chamäleon streicht alle Reisen bis zum 1. Mai.
- Gebeco bietet kostenlose Umbuchungen bis Ende April an. Aktuell geht der Veranstalter davon aus, China-Reisen ab Mai wie geplant durchführen zu können. Für diese Termine gelten die aktuellen Bedingungen der AGB.
- Intrepid Travel hat zunächst alle Reisen im Februar abgesagt. Generell können alle Intrepid-Gäste, die für 2020 eine China-Reise gebucht haben, diese auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, gebührenfrei umbuchen oder das Geld für eine spätere Reise bei Intrepid Travel auf einem Konto hinterlassen. Komplette Stornierungen werden nur für Reisen im Februar zugelassen.
- China Tours sagt alle Reisen bis 15. März ab. Kunden bekommen den vollen Reisepreis zurückerstattet.
- Ikarus Tours sagt alle Reisen mit Abreisedatum bis einschließlich 15. März ab. Gebuchte Reisen nach China im Abreisezeitraum 16. März bis 30. April könnten kostenfrei auf eine andere Reise umgebucht werden.
- Studiosus hat alle Reisen mit Abreise bis einschließlich 15. April abgesagt. Alle China-Gäste mit Abreise bis zum 31. Mai können kostenlos umbuchen oder ihre Reise stornieren.
- DER Touristik bietet für die Veranstaltermarken Dertour, Meiers Weltreisen und ADAC Reisen kostenlose Stornierungen und Umbuchungen für China-Reisen mit Abreisetermin bis 31. März an.
Auswärtiges Amt rät: Reisen verschieben
Das Auswärtige Amt in Berlin riet dazu, nicht notwendige Reisen in die betroffenen Gebiete zu verschieben. Allgemein sei derzeit mit erheblichen Einschränkungen der Mobilität innerhalb Chinas zu rechnen. Der Erreger ist inzwischen in fast jeder Provinz oder Region des Landes aufgetaucht.
Für deutsche Veranstalter ist China ein eher kleiner Markt. Laut Deutschem Reiseverband (DRV) reisen jährlich etwa 600.000 bis 650.000 Bundesbürger in das Land. Zwei Drittel davon seien Geschäftsreisende.
Umgekehrt sieht es jedoch anders aus: So wurden 2018 etwa 3 Millionen Übernachtungen von chinesischen Reisenden in Deutschland gezählt. Sie belegten damit Platz 12 im Ranking ausländischer Urlauber.
Angeblich gibt es deutschlandweit einen Run auf Mundschutze, wie sie in Apotheken verkauft werden. Teilweise sind sie angeblich sogar bereits ausverkauft. Experten sind sich jedoch einig, das dieser Mundschutz keinen Schutz bieten. Sie sorgen dafür, das der Träger der Masken sein Umfeld nicht per Tröpfcheninfektion ansteckt. Ein Mundschutz ist keine Atemmaske, sondern ähnlich unwirksam wie ein Stück Zewa.
Allerdings sorgt der Mundschutz für ein bewussteres Verhalten. Man achtet mehr auf sein Umfeld, fasst mit verunreinigten Fingern weniger ins Gesicht uns ähnliches. Einen indirekten Schutz bietet ein Mundschutz daher also doch.