Purmamarca und der Cerro de los Siete Colores
Vor einigen Tagen hatte ich das wunderschöne Dörfchen Purmamarca bereits kurz angesprochen. Da ich einerseits eine ganze Reihe von schönen Bildern gemacht habe und andererseits Zeit und Lust habe etwas tiefer zu gehen, gibt es hier nun einige etwas umfangreichere Reisetipps zu Purmamarca. Bis in die 1990er Jahre war Purmamarca nur ein kleines, unbedeutendes Bauerndorf mit niedrigen Adobe-Lehmhäusern. Dann hat irgendwer das passende Foto von dem siebenfarbigen Berg „Cerro de los Siete Colores“ geschossen und seitdem verzichtet kein Reisekatalog auf das prächtige Fotomotiv.
Wie kommt man nach Purmamarca?
Die meisten Besucher und Reisenden die nach Purmamarca kommen, kommen vermutlich mit dem Mietwagen aus San Salvador de Jujuy. Von dort fährt man auf der Ruta 9 ca. 65 Kilometer in nördlicher Richtung, biegt dann auf die Rute 52 ab und ist nach weiteren ca. 3 Kilometer am Ziel angelangt. Wer aus Richtung Chile kommen sollte, wird ebenfalls über die Ruta 52 an Ziel kommen, sie führt durch bis San Pedro de Atacama.
Wer als Backpacker oder mit kleinem Budget unterwegs ist kann Purmamarca auch problemlos mit Linienbussen erreichen. Je nach Distanz als gemütliche Cama-Busse zum schlafen, oder als normale Busse.
Wo kann man in Purmamarca gut übernachten?
Seit einigen Jahren erlebt Purmamarca einen kleinen „boom“, Argentinier und Ausländer haben hier Ferienhäuser und nicht wenige versuchen ihr Glück im Tourismus. Die Zahl der Hotels, Hostels und Posadas steigt permanent an, von kleinen Cabanas zur Selbstversorgung bis hin zu schicken Boutique Hotels gibt es alles. Aktuell sind die Preise und die Qualität durchgehend sehr ordentlich, das kann sich jedoch sehr schnell ändern. Hier hilft ein Blick in die gängigen Bewertungsportale.
Eine gute Wahl ist definitiv das Hotel Marques de Tojo, von dessen Dachterrasse man einen schönen Blick auf den Cerro de los Siete Colores hat. Es liegt ca. 4 Block vom Dorfplatz entfernt, die zehn Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet, der Weinkeller bietet eine gute Auswahl.
Der siebenfarbige Berg – Cerro de los Siete Colores
Der weltberühmte Berg der sieben Farben hat Purmamarca zusammen mit der malerischen Lage am Río Purmamarca am Eingang der Quebrada de Humahuaca bei argentinischen und ausländischen Touristen in den letzten Jahren immer bekannter gemacht. Bereits auf der Hinfahrt auf der Ruta 9 gibt es einen ersten Viewpoint mit einem großen Hinweisschild.
Am frühen Morgen zur „goldenen Stunde“ leuchten die Farben des Berges am kräftigsten. Hier bietet es sich an am Vortag einige Fotospots zu erkunden um dann zur richtigen Zeit am Ort zu sein. Gegenüber des Berges hat man oberhalb des Dorfes einen wunderbaren Blick. Auch in den Gassen von Purmamarca eröffnen sich immer wieder spannende Perspektiven. Auf dem Paseo de los Colorados kann man den Berg auf ca. 3 Kilomtern umrunden und herrliche Ausblicke genießen.
Die breite Palette an gelben, ockergelben, orangefarbenen, grünen, braunen, lilafarbenen und violetten Schattierungen begründet sich in verschiedenen Mineralien. Auch wenn das die Einwohner gern etwas anders erklären:
Die Kinder aus Purmamarca wollten unterhalb eines bunten Berges leben, um sich von den Dörfern der Umgebung abzugrenzen. Jede Nacht machten sich die Kinder nun also auf den Weg und bemalten den Berg. Sieben Nächte lang und jeweils eine Farbe. Die Erwachsenen im Dorf wunderten, dachten aber nicht das es dass die Kinder waren, die den Berg bemalt hatten. In der letzten Nacht bemerkten die Eltern dann endlich, dass die Kinder nicht in ihren Betten lagen. Voller Angst suchten sie nach ihnen und fanden Sie erst, als die Kinder lachend den Berg hinuntergerannt kamen. Aus dem so unscheinbaren Hügel und dem normalen Dorf war nun der Berg der sieben Farben geworden – der „Cerro de los Siete Colores“.
Der Markt von Purmamarca
Der perfekte Abschluss eines Tages mit Wanderungen und Spaziergängen in und um Purmamarca endet auf dem zentralen Dorfplatz. Hier kann man sich mit farbenprächtigem Kunsthandwerk der zahlreichen Händler eindecken. Durch die große Konkurrenz sind die Preise niedrig, groß handeln kann man jedoch nicht mehr. Ein paar Pesos hier und da sind jedoch immer noch drin, wenn man freundlich lächelt und fragt. Gewebte Stoffe,Ponchos, Schals, Silberwaren, die allgegenwärtigen Mate-Gefäße, Gläser mit bunter Erde und vieles mehr wird angeboten. Umrahmt wird der Dorfplatz von kleinen Geschäften, die fast das selbe Angebot haben, teilweise zu geringfügig höheren Preisen.
Schon ist ein perfekter Tag am Ende angekommen. Obwohl, vielleicht fehlt noch ein Abendessen mit leckerem Lama-Fleisch und ein Glas des phantastischen Höhenweins – und im Hintergrund leise Musik…