Valle del Cocora: Riesige Wachspalmen, Jeeps & Berge in der Kaffezone
Ein Besuch im Valle del Cocora mitten in der Kaffe-Zone gehört zu den abwechslungsreichsten Ausflügen in Kolumbien. Als Tagestour gehts meistens mit alten Jeeps vom malerischen Salento in das Tal mit den gigantischen Palmen. Abends stehen die Jeeps dann für die Rückfahrt vom Valle del Cocora nach Salento bereit.
Das Valle del Cora
Das Valle del Cocora gehört zum Nationalpark Los Nevados und ist vor allem durch die hier wachsenden Wachspalmen-Art „palma de cera“ oder Quindio-Wachspalme bekannt geworden. Bis zu 60 Metern werden die Palmen hoch und sind der Nationalbaum von Kolumbien.
Mitten im Zentraltal der kolumbianischen Anden gelegen erstreckt sich das Tal zwischen 1750 und knapp 2500 Höhenmetern. Ihr müsst euch also keinerlei Sorgen machen, das euch die Höhenluft irgendwelche Probleme bereiten könnte.
Die Landschaft ist wirklich einzigartig in Kolumbien, vielleicht sogar weltweit. Das Cocora Tal ist mit das Schönste, was ich jemals gesehen habe. Nicht nur Fotografen werden hier strahlende Augen bekommen! Selbst dann, wenn das Wetter nicht so richtig mitspielt.
Wanderungen im Valle del Cocora
Im Tal der Wachspalmen könnt ihr die unterschiedlichsten Wanderungen unternehmen. Sofern ihr nur für einen Tagesausflug hier her gekommen seid, dann wird’s vermutlich nur für einen etwas ausgedehnteren Spaziergang reichen. Besonders wenn ihr den Ausflug gemeinsam mit Salento an einem Tag macht. Das mag zwar stressig klingen, ist für viele Urlauber in Kolumbien jedoch die beste Wahl. Die Reisezeit ist halt einfach begrenzt und Kolumbien so unfassbar vielfältig.
Habt ihr hingegen mehr Zeit dabei, dann könnt ihr auch überlegen eine ganztägige oder sogar eine mehrtägige Wanderung im Nationalpark Los Nevados zu unternehmen. Das ihr dann nochmal deutlich mehr von der atemberaubenden Landschaft habt, versteht sich von selbst. Die klassische Wanderroute dauert, je nach Fitness, ca. 5 Stunden.
Was kann man sonst noch tun?
Wanderungen im Valle del Cocora sind sicherlich der Hauptgrund, warum das Tal der Wachspalmen so populär geworden ist. Ihr könnt euch jedoch auch Mountainbikes mieten, auf Pferden reiten oder mit Fernglas und Kamera auf die Jagt nach unzähligen Vögeln gehen.
Wie kommt man hin? Lage & Anfahrt
Das Valle del Cocora ist gut erreichbar. Ihr könnt zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen. Ganz abhängig davon, wie ihr eure Reise organisiert habt.
- per Jeep ab Salento: Die vermutlich populärste Möglichkeit, da alleine die Fahrt im Jeep schon ein kleines Abenteuer für sich ist. Viele der alten Jeeps sind jedoch Toyotas – das tut dem Erlebnis jedoch keinen Abbruch
- im Rahmen einer Rundreise durch Kolumbien: auch dann werdet ihr vermutlich in Salento in den Jeep steigen. Die Tour ist einfach zu gut. Abends wird euch aber vermutlich euer Bus nicht in Salento, sondern im Cocora Tal abholen.
- im Mietwagen: In der Kaffeezone könnt ihr gut im Mietwagen unterwegs sein. Ich würde euch jedoch empfehlen, den Wagen in Salento zu parken und dort in den Jeep zu steigen.
Ihr seht schon- eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit ins Valle del Cocora zu kommen. Die Willys (so werden die Jeeps in Kolumbien genannt) stehen in Salento am Hauptplatz und fahren quasi ununterbrochen. Für die ca. 30 Minuten Adrenalin müsst ihr ca. 1,50 Euro pro Person rechnen.
Früher standen auch regelmäßig Gäste auf der Stoßstange hinter der Ladefläche. Je nach Fahrer und Reiseleiter ist das jedoch nicht mehr gerne gesehen. Sollte etwas passieren dürfte es auch schwer werden, den Schaden eurer Versicherung schlüssig zu erklären.
Die besten & schlechtesten Fotospots im Valle del Cocora
Die besten Fotospots liegen im Tal genau vor eurer Nase. Die Wachspalmen, die Landschaft, die Kolibris – was auch immer. Die Auswahl ist absolut gigantisch.
Die schlechtesten Fotospots liegen vor dem eigentlichen Tal. Das Latinos einen etwas anderen Geschmack haben als Europäer ist ja kein Geheimnis. Kitsch wird hier richtig groß geschrieben. Instagram darf natürlich auch nicht vergessen werden. Im Fotopark vom Valle del Cocora hat man nun beides kombiniert. Hier steht eine Ansammlung interessanter Objekte vor einem wirklich tollen Panorama. Da steht ein alter Willys Jeep, vollgepackt mit lauter Krimskrams, riesige Cocora Buchstaben, ein Fotorahmen, Blumenfahrräder warten darauf bestiegen und noch vieles mehr.
Die beste Reisezeit für das Valle del Cocora
Das Klima im Cocora Tal ist das klassische subtropische Klima des Hochlandes. Die Temperaturen liegen ganzjährig recht konstant um ca. 20 Grad. Das es fast jeden Tag regnet, ist die Luftfeuchtigkeit eher hoch. Das zeigt sich auch in der wunderschönen grünen Vegetation. Ihr solltet auf jeden Fall einen Poncho oder eine Regenjacke dabei haben. Kommt die Sonne raus, dann kann es auch ordentlich warm werden.
Trotz der recht konstanten Durchschnittstemperatur gibt es schlechtere und bessere Reisezeiten für das Valle del Cocora. Die Regenzeit fällt grob auf die Monate April/Mai und Oktober/November. In diesen Monaten sind Reisen trotzdem möglich, es kann halt nur sehr nass werden.
Die Wanderwege sind dann sehr schlammig und das Panorama möglicherweise völlig wolkenverhangen. Teilweise hängen die Wolken so tief, das ihr die Wipfel der Wachspalmen nicht sehen könnt. Eine Reise in der Regenzeit ist deswegen nicht zu empfehlen. Komplett trocken wird es jedoch niemals sein. Packt also immer gute Schuhe und eine Regenjacke ein. Auch tagsüber kann sich das Wetter sehr schnell ändern. Der klassische Zwiebellook ist daher unsere absolute Empfehlung für das Cocora Tal.
Wie viel kostet das Valle del Cocora?
Teile des Cocora Tals liegen auf Privatgrundstücken. Deswegen müsst ihr je nach wanderroute an maximal zwei Stellen jeweils ca. 1,50 Euro an Eintrittsgebühr bezahlen. Zusammen mit der Fahrt in den Willys Jeeps kostet ein Tag im Valle del Cocora ab Salento also unter 10,- Euro.
Ihr habt jetzt Lust bekommen, noch mehr über Kolumbien zu lesen? Dann werft doch einen Blick auf meine Liste der schönsten Sehenswürdigkeiten in Kolumbien. Sicherlich findet ihr da noch weitere spannende und interessante Ziele.