Gallo Pinto – Costa Ricas National Gericht & Frühstück
Das Frühstück ist bekanntlich die wichtigste Mahlzeit des Tages. Mit dem typischen Gallo Pinto gibt es in Costa Rica ein Frühstück, mit dem jeder Tag perfekt wird. Wobei „Frühstück“ zu kurz gegriffen ist. Die Ticos essen Gallo Pinto zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bei Urlaubern steht es hingegen überwiegend vormittags auf dem Tisch.
Obwohl das Rezept total einfach ist, benötigt die Gallo Pinto Zubereitung doch zwei Tage. Allerdings glaube ich, das die Zubereitung früher nicht bewusst zwei Tage gedauert hat. Vielmehr halte ich Gallo Pinto für ein klassisches Resteessen. Das jedoch so lecker, einfach und reichhaltig ist, das es mittlerweile bewusst zubereitet wird.
Die Geschichte vom Gallo Pinto
Nicaragua und Costa Rica reklamieren das Gallo Pinto als Nationalgericht für sich und behaupten, dass jeweils der andere es nicht richtig zuzubereiten weiß. Solche Geschichten gibt es ja wie Sand am Meer. Ich denke da bsp. an den Pisco der aus Chile oder Peru kommt. Nicaraguaner verwenden rote Bohnen, während die Ticos schwarze Bohnen bevorzugen. Ich persönlich habe beides gegessen und erkenne keinen Unterschied. Dabei findet man dieses Gericht auch in den übrigen Ländern Zentralamerikas. Nur heißt es in Honduras und El Salvador „Casamento“ (Heirat). In Costa Rica gibt es übrigens noch das Casado (verheirateter Man). An der Atlantikküste, von Belize bis Panama, wohin die Schwarzen aus der Karibik geflüchtet waren, bekommt es einen englischen Namen verpasst, „Rice and Beans“, wobei – ein kleiner Unterschied muss sein – der Reis vorher in Kokosmilch gekocht wurde. Vor diesem Hintergrund ist es vermutlich schwierig, das Gericht eindeutig zuzuordnen. Ein arabisch-afrikanischer Einfluss ist aber nicht ganz unwahrscheinlich.
Vorbereitung an Tag 1
Für Gallo Pinto benötigt man gekochten Reis vom Vortag und weiche Bohnen. Getrockneter Reis und getrocknete Bohnen hat jeder Haushalt in Lateinamerika immer da. Gekocht oder eingeweicht jedoch selten – dafür verdirbt es zu schnell. Bohnen in der Dose, die bei uns jeder Supermarkt führt, gibt es dort ebenfalls selten.
Zubereitung an Tag 2
Am zweiten Tag – an dem das Gallo Pinto auch gegessen wird – gehts dann an die Zubereitung. Dazu gibts im folgenden dann alle Infos.
Gallo Pinto Rezept
Gallo Pinto ist ein Gericht wie Linsensuppe, Bratkartoffeln oder Frikadellen – es gibt genau so viele Rezepte, wie es Haushalte in Costa Rica gibt. Wichtiger als exakt die Zutatenliste zu befolgen, ist mit Liebe zu kochen!
Zutaten
- 2 Esslöffel Olivenöl
- 2 Knoblauchzehen, gehackt
- 1 kleine Zwiebel, gehackt
- 3 Tassen gekochter Reis, einen Tag alt und gekühlt
- 1 rote Paprikaschote, gehackt
- 1/4 Bund gehackter frischer Koriander
- 2 Tassen gekochte schwarze Bohnen in 3/4 Tasse reservierter Kochflüssigkeit
- 1/4 Tasse Salsa Lizano (eine lokale Worcestersauce)
Zubereitung vom Gallo Pinto
Olivenöl in der Pfanne erhitzen. Gehackte Paprika und Zwiebeln ungefährt 6-8 Minuten andünsten, bis die Paprika weich und die Zwiebeln glasig sind. Gehackten Knoblauch hinzufügen und 1 Minute lang dünsten, bis er duftet.
Schwarze Bohnen, Kochwasser und Salsa Lizano hinzugeben und umrühren. 5 Minuten köcheln lassen, bis die Bohnen leicht eingedickt sind und ein kleiner Teil der Flüssigkeit verdampft ist. Den gekochten Reis vorsichtig einrühren und kochen, bis er durcherhitzt ist und die meiste Flüssigkeit aufgenommen hat, aber nicht trocken ist (ca. 3-5 Minuten). Den gehackten Koriander unterrühren. Mit zusätzlicher Salsa Lizano abschmecken.
Salsa Lizano
Salsa Lizano wird euch in Costa Rica oft begegnen. Im Gallo Pinto gehört sie unbedingt dazu. Oft wird sie mit „lokaler Worcestersauce“ umschrieben. Das trifft es etwas – aber wiederum auch gar nicht. Man könnte es auch als „dickflüssige Gemüsebrühe“ umschreiben. Eine Sauce, die eigentlich völlig ungenießbar ist. Im Essen aber den gewissen Kick gibt.
Beilagen
der Hauptbestandteil von Gallo Pinto ist natürlich der Reis mit Bohnen. Undenkbar ist es jedoch, nur das zu essen.
- Tortillas
- Schmand / Frischkäse
- Rührei / Spiegelei
- Kochbanane (gebraten)
Zusätzlich gibt es auch oft noch etwas Toast, Butter und Marmelade. Das „continental breakfast“ hinterlässt überall Spuren – auch im Gallo Pinto.
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