Erfahrungsbericht vom Reisestativ Rollei Traveler Carbon
Im Herbst letzten Jahres war ich beruflich auf den Naturfototagen in Fürstenfeldbruck, einer kombinierte Fotografie– und Reisemesse. Einer der Aussteller war das deutsche Traditionsunternehmen Rollei, das seit vielen Jahren bekannt ist für hochwertiges Fotozubehör wie Filter, Stative und Rucksäcke. Messetypisch gab es am Stand von Rollei eine Reihe von Sonderangeboten, unter anderem das kompakte Carbonstativ Rollei Traveler Carbon.
Gegründet im Jahre 1920 ist Rollei ist ein deutsches Unternehmen, das seinen Weltruf mit der zweiäugigen Rolleiflex begründete, einer richtungsweisenden Rollfilmkamera. Bis heute hat die Firma immer mal wieder neue Namen angenommen und firmiert heute mit drei unterschiedlichen Unternehmen. 2017 hat sich Rollei als Marktführer im Stativ-Markt etabliert und stellte 2016 mit dem Rollei C5i das meistverkaufte Stativ Deutschlands her.
Kein Reisestativ gesucht, trotzdem eins gekauft
Bevor ich mir das Rollei Traveler Carbon spontan gekauft habe, habe ich ein Stativ von Hama genutzt, das mir gute Dienste geleistet hat. Es war weniger kompakt, weniger leicht und etwas weniger stabil als das Stativ von Rollei. Für Hobbyfotografie hat es es jedoch immer beste Dienste geleistet und ich kann Hama bedenkenlos für de gelegentlichen Einsatz empfehlen. Das Rollei Reisestativ hatte halt einfach einen so unfassbar guten Messepreis, das ich zugreifen musste. Bis heute habe ich den Kauf nicht eine Sekunde bereut. Es ist fester Bestandteil meiner Kameraausrüstung geworden.
Technische Daten vom Rollei Traveler Carbon
Bevor ich detailliert auf meine Erfahrungen vom Stativ eingehe, gibt es zuerst einmal die wichtigsten technischen Daten:
- Lieferumfang: Stativ, Kugelkopf, Schnellwechselplatte, kurze Mittelsäule, Inbusschlüssel und Stativtasche
- Material: Carbon
- Gewicht inkl Stativkopf: 1340 Gramm
- Max. Arbeitshöhe bei eingefahrener Mittelsäule: 1155 Millimeter
- Max. Höhe bei ausgefahrener Mittelsäule: 1490 Millimeter
- Min. Höhe: bei umgedreht montierter Mittelsäule: 0 Millimeter
- Packmaß: 370 Millimeter
- Max. Traglast: 8000 Gramm
- Stativbeinsegmente & Stativbeindurchmesser: 13, 16, 19, 22, 30 Millimeter
- Durchmesser der Mittelsäule: 22, 25 Millimeter
- Gewicht vom Einbein ohne Stativkopf: 700 Gramm
- Maximale Höhe vom Einbein: 1560 Millimeter
Die Daten habe ich von www.rollei.de übernommen und teilweise auch nachgemessen. Die Traglast konnte ich nicht testen, da ich leider kein ausreichend großes Objektiv zur Hand habe. Bei maximaler Arbeitshöhe würde ich die maximale Traglast nicht ausreizen, dann wird das Stativ doch etwas instabil.
Lieferumfang vom Rollei Traveler Carbon
Das Reisestativ wird mit einer Tragetasche, einem Schultergurt, etwas Werkzeug und einer kurzen Mittelsäule geliefert. Hiervon kann ich leider keine Bilder zeigen, da ich für das Zubehör keine Verwendung hatte und es daher weggeworfen habe. Tragetasche? Das Stativ ist entweder im Gepäck oder am Gepäck befestigt. Was soll ich mit einer Tasche? Werkzeug? Habe ich im Werkzeugkoffer. Kurze Mittelsäule? Wenn ich dicht an den Erdboden muss, drehe ich die Mittelsäule ganz einfach um. Das ist dann zwar etwas weniger komfortabel, da die Kamera auf dem Kopf steht, für gelegentliche Einsätze jedoch mehr als ausreichend.
Erfahrungen mit dem Rollei Traveler Carbon
Ich habe das Stativ nun bereits einige Monate im Einsatz und bin hochzufrieden. Wie man auf den Bilder erkennen kann, lassen sich die Beine quasi um 180 Grad um die Mittelsäule klappen, wodurch das Packmaß super klein wird. Sowohl im Rucksack als auch außen am Rucksack oder im Koffer findet es ganz bequem Platz und stört nicht. Der Kugelkopf bewegt sich super sanft und ohne jegliche Ruckler, einmal fixiert hält er bombenfest. Zusätzlich sitzt der Kugelkopf auf einer Drehplatte. Sobald die Kamera fixiert ist, kann man damit ganz einfach Panoramen fotografieren. Die Schnellverschlüsse an den Beinen halten ebenso in jeder beliebigen Position.
Meine aktuell schwerste Kombination auf dem Stativ ist die Canon EOS 6D Mark II (765 Gramm) mit dem Tamron SP 15-30 mm 2,8 Di VC Weitwinkel (1100 Gramm). Das Stativ steht bombenfest und der Kugelkopf bewegt sich nicht ein Grad ungewollt. Sollte es sehr windig sein, lässt sich an der Mittelsäule noch ein Gewicht einhängen, ein entsprechender Haken ist da. Dabei sollte man jedoch ein sehr kompaktes Gewicht nehmen, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Ein leichter Rucksack ist beispielsweise keine gute Lösung.
Durch die Moosgummi (oder Neopren?) Polsterung an allen drei Beinen kann man das Stativ auch im tiefsten Winter problemlos bedienen. Auf Galapagos (Fotos von der Milchstrasse, siehe unten) hatte ich das Stativ am Strand im Einsatz, Sand und Salzwasser haben keine Spuren hinterlassen. Die Fertigungsqualität lässt definitiv keine Wünsche offen.
Unschlagbares Preis-Leistung-Verhältnis
In meinen Augen gibt es kein Reisestativ, das ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Sicherlich gibt es Stative die noch leichter und noch kompakter sind. Ebenso gibt es Stative die eine noch größere Traglast haben und noch stabiler stehen. Alle diese Stative sind dann aber entweder massiv teurer oder größer und schwerer. Der Spagat zwischen Größe, Gewicht und Preis ist hier perfekt gelungen. Der UVP vom Stativ lag bei 99,- Euro, Rollei selbst hat es für 60,- Euro angeboten. Leider ist es mittlerweile nicht mehr verfügbar
Alternative: Profi Carbon Kamera-Stativ von Lens-Aid
Da mein Stativ von Rollei nicht mehr angeboten wird, habe ich mich nach alternativen ungesehen und bin auf das Profi Carbon Kamera-Stativ von Lens-Aid gestoßen. Ich glaube, hier hat ein unternehmen vom anderen abgeschaut, oder Baupläne verkauft. Die technischen Daten sind extrem vergleichbar:
- identisches Gewicht
- identische Traglast
- ähnliche Höhe & ähnliches Packmaß
- identischer Lieferumfang
- jeweils fünf Segmente an den Beinen und zwei Segmente an der Mittelsäule
Hallo, ich bin über die Google-Suche auf deine Seite gekommen.
Ich habe genauso wie du das tolle ROLLEI-Stativ auf den Fürstenfeldbrucker Naturfototagen erstanden
und habe leider damit folgendes Problem-
Ich wollte den Stativkopf für Videoaufnahmen auswechseln und brachte es nicht fertig den Originalkopf abzuschrauben.
Kannst du bei deinem Stativ den Stativkopf abschrauben bzw. hast du dies schon einmal versucht ?
Mit freundlichen Grüßen Ralf