Corcovado Nationalpark Costa Rica – Ab Drake Bay & La Sirena
Der Corcovado Nationalpark ist ohne Frage einer der schönsten Nationalparks in Costa Rica, vielleicht sogar in ganz Zentralamerika. Ganz sicher ist er jedoch einer der ursprünglichsten Regenwälder im ganzen Land. Auf einer Fläche von über 40.000 Hektar gibt es im Corcovado Nationalpark ganze 13 unterschiedliche Ökosysteme. Laut Wikipedia gibt es hier im Tieflandregenwald unter anderem:
- über 500 verschiedene Bäume
- ca. 140 verschiedene Säugetiere
- etwa 370 verschiedene Vogelarten
- über 150 verschiedene Orchideen
- 120 Reptilienarten
- und ca. 6000 Insektenarten
Ich habe nicht nachgezählt, jedoch ist die Flora und Fauna im Corcovado Nationalpark überaus üppig.
Ich werde hier weder einen Reiseführer noch irgendwelche Tipps veröffentlichen. Da ich leider nur einen Tag vor Ort war, fehlt mir dafür das Wissen. In den folgenden Zeilen finden sich ausschließlich die von mir gemachten Erlebnisse und Bilder.
Anreise zum Corcovado Nationalpark
Der Nationalpark liegt sehr abgeschieden auf der Osa Halbinsel, was auch einer der Gründe dafür ist, das er derartig unberührt ist. Der Haupt-Ausgangspunkt für Besuche im Park ist die Stadt Puerto Jiménez. Im Nationalpark gibt es eine Reihe von Rangerstationen, die mit gut ausgebauten Pfaden verbunden sind:
- Los Patos auf der nördlichen Golfseite,
- San Pedrillo im Süden der Drake Bay
- La Sirena an der südlichen Pazifikseite
- La Leona am südlichen Parkeingang
Wir sind ab Drake Bay per Boot entlang der Küste zur Playa La Sirena gefahren und haben dort den Nationalpark betreten. Da wir am Vortag bereits per Boot von Sierpe nach Drake Bay gefahren sind, erfolgte quasi die gesamte Anreise zur Osa Halbinsel auf dem Wasser. Der große Vorteil dieser Anreise ist, das man bereits unterwegs zahlreiche verschiedene Tiere sehen kann.
Der Nachteil dieser Art der Anreise ist, das sich sowohl die Tiere, als auch das Boot bewegen und man daher sehr kurz belichten muss. Gleichzeitig ist die Position zum Motiv auch nie wirklich perfekt, da der Kapitän natürlich allen Passagieren gerecht werden muss. Ich kenne mich in der Tierwelt nicht sonderlich gut aus und hab daher die Namen der meisten Tiere wieder vergessen. Über Hinweise in den Kommentaren bin ich dankbar.
Ab Drake Bay geht die Fahrt dann über offenes Meer in Richtung La Sirena, was den Passagieren im Boote einen phantastischen Blick über die bewaldete Küste eröffnet.
Angekommen am Strand von La Serena wird uns bewusst, das wir hier an der wilden Pazifikküste sind und nicht auf der geschützten Karibikseite im Westen von Costa Rica. Der Strand ist übersät mit Treibgut.
Die richtige Kleidung für den Corcovado Nationalpark
Für den Corcovado Nationalpark in Costa Rica gelten die selben Hinweise wie für die Sacha Lodge in Ecuador oder den Urwald in Kolumbien und jeden anderen Ort auf der Erde, wo die Temperatur und Luftfeuchtigkeit außerordentlich hoch sind und man gleichzeitig von Insekten belästigt werden kann:
- lange, lockere Kleidung die möglichst die gesamte Haut bedeckt
- Kopfbedeckung
- geschlossene Schuhe
Letztere sind von der Parkverwaltung zwingend vorgeschrieben. Mit Flip-Flops werden Besucher nicht in den Park rein gelassen. In den Rucksack gehört außerdem unbedingt ein gutes Mückenschutzmittel, eine Flasche Wasser, eine Kamera und (wer eines hat) ein Fernglas.
Wanderungen im Corcovado Nationalpark
Ausgehend von den Rangerstationen kann man im Nationalpark verschiedene eintägige oder mehrtägige Wanderungen unternehmen. Auf Grund unserer begrenzten Zeit sind wir nur zu Rangerstation La Sirena gewandert, haben dort eine Mittagspause gemacht und sind anschließend (auf einer anderen Route) wieder zurück zum Ausgangspunkt gewandert.
Unterwegs haben wir einen weiteren wilden Küstenabschnitt besucht, der erneut über und über von Treibgut bedeckt war. Große Baumstämme lassen dort erahnen, mit welcher Gewalt hier an stürmischen Tagen die Wellen auf die Küste treffen.
Auf dem Rückweg von der Rangerstation La Sirena zurück zum Boot sind uns dann erneut zahlreiche Tiere begegnet. Das Highlight waren sicherlich zwei gewaltige Tapire. Während der eine ganz entspannt im Gebüsch lag und kaum zu sehen war, lag der zweite am Strand im Schatten rum.
Außerdem sind wir einer Gruppe von etwa 40 Nasenbären und einer Familie von dunklen Affen begegnet. Allen Tieren konnte man anmerken, das Menschen im Corcovado Nationalpark kaum als Feinde wahrgenommen werden. Besonders die Nasenbären waren derartig intensiv in der Futtersuche vertieft, das sie uns Besuchern erst im letzten Moment aus dem Weg gegangen sind.
Die einzigen Tiere die wir während unserer Wanderung im Corcovado Nationalpark nicht angetroffen haben, waren Moskitos. Vermutlich hatten wir deswegen Glück, da wir sowohl während der Morgen- als auch während der Abenddämmerung im Boot gesessen haben. Das sind ja bekanntlich die Zeiten, in denen die Moskitos besonders aktiv sind.
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