Microabenteuer – der Gegenentwurf zu Fernreisen
Microabenteuer? Seit ich hier (leider viel zu unregelmäßig) blogge, drehen sich alle Inhalte überwiegend um Fernreisen, um die Fliegerei, um Gadgets die Fernreisen angenehmer machen und ähnliches. Das liegt einerseits daran, das ich beruflich tagtäglich mit Fernreisen zu tun habe und andererseits auch daran, das ich privat sehr gerne in entfernte Länder reise. Einem Urwaldtrip in Kolumbien kann ich definitiv nie widerstehen.
Aus dem selben, gleichermaßen beruflichen und privaten Interesse folge ich zahlreichen Reisebloggern und Backpackern als Inspirations- und Informationsquelle sowohl per RSS-Feed, als auch auf Instagram und Twitter. Hier bekommt man oftmals einen Einblick in Ecken auf der Erde, die man sonst vielleicht nicht beachten würde.
Einer der Blogs denen ich am längsten folge, dürfte auch einer der bekanntesten Blogs in Deutschland sein: www.off-the-path.com. Hier finde ich es sehr angenehm, das nicht nur über Fern- und Weltreisen oder 08/15 Sommerurlaube berichtet wird. Denn, seien wir einmal ehrlich, leisten (zeitlich und/oder finanzielle) können sich eine Weltreise die wenigsten von uns. Vielmehr berichten die beiden in ihrem Blog auch regelmäßig über so genannte Microabenteuer / Microadventures.
Die Reisebranche ist ausgesprochen dynamisch. Immer wieder kommen neue Reiseformen auf, oder es werden bestehende Reiseformen mit neuen Namen belegt. Nicht anders ist es bei den „neuen“ Microabenteuern. Diese gibt es seit Generationen unter dem Begriff „Kurztrip ins Grüne“, „Camping-Wochenende“, „Paddeltour“ oder „Angelausflug“. Es geht einfach nur um Kurzurlaube von 1-2 Übernachtungen die irgendwo in der Natur stattfinden und etwas aktiver gestaltet sind. Microabenteuer ist einfach nur ein modernerer, angesagterer Ausdruck, der besser klingt.
Nichts desto trotz sind diese Berichte über Microabenteuer eine großartige Inspirationsquelle, um dem Alltag zu entfliehen und den Akku wieder auf zu laden, ohne viele Urlaubstage oder viel geld investieren zu müssen. Wem auch Microabenteuer noch zu lange dauern, der kann sich einmal mit den noch „radikaleren“ 5-to-9-Adventures beschäftigen. Hier ist der Ansatz der, das man quasi aus dem Büro ins bereits gepackte Auto steigt und direkt in die Natur fährt um eine Nacht im Grünen zu verbringen.
Doch auch für diese selbst geplanten Microabenteuer fehlt manchen unter uns die Zeit, oder die Ausrüstung. Mit Arbeit, Familie, Hobbies und Ehrenämtern ist das heutige Leben oftmals vollkommen ausgeplant. Möglicherweise spielt auch dir Organisation der Abenteuer und Erlebnisse eine Rolle. Nur die wenigsten von uns werden wissen welchen Bauern sie ansprechen müssen, um mit Alpakas über verschneite Wiesen zu wandern. Ebenso wird kaum einer von uns wissen, auf welcher Baustelle Mann (und vielleicht auch Frau) sich selbst selbst hinters Steuer setzen und einfach mal eine Stunde buddeln darf. Auch haben nur wenige Zelt, Schlafsack und eine vollständige Campingausrüstung im Keller liegen, um einfach mal spontan 1-2 Nächte im Grünen zu verbringen. Ganz davon abgesehen, was Wildcampen in Deutschland gar nicht zulässig ist.
Diese Marktlücke hat vor 15 Jahren der Unternehmer Jochen Schweizer erkannt & erschlossen und vertreibt seitdem auf der gleichnamigen Webseite Erlebnisse und Kurztrips. Sicherlich sind diese Angebote nur begrenzt mit einem selbst organisierten Microabenteuer vergleichbar, allerdings ist so ja oft. Der selbstgemachte Hamburger ist in der Regel auch kein Vergleich mit der „Ware von der Stange“. Wobei einige der angebotenen Kurzreisen definitiv als organisiertes Microabenteuer durchgehen wie bsp. eine 2-tägige Schneeschuhwanderung oder eine Bergtour mit Hüttenübernachtung.
Wie eingangs erwähnt bin ich persönlich ein großer Fan von Fernreisen. Je mehr ich mich jedoch mit den kleinen Abenteuern auseinandersetze, desto überzeugter bin ich, das ich diese viel häufiger Nutzen sollte. Hierzu habe ich einfach wesentlich mehr Möglichkeiten.