Quetzal – wo findet man in Costa Rica den Göttervogel?
Der Mensch hat bekanntlich die unschöne die Eigenart alles zu jagen, was schön & selten ist. Gold, Diamanten und auch wilde Tiere wie den Quetzal. Mit seinen langen, bis zu 80 cm langen Schwanzfedern gilt der Quetzal (Pharomachrus mocinno) als die wohl spektakulärste und die kulturell wichtigste Vogelart Mittelamerikas. Bereits von den präkolumbischen Kulturen wurde der bunt schimmernde Vogel wegen seiner prachtvollen langen Schwanzfedern, die als Kopfschmuck für ihre Priester dienten, gejagt. Da die Tolteken und nach ihnen die Azteken in Mexiko den Vogel als Gottheit Tlahuizcalpantecuhtli bzw. Quetzalcoatl verehrten, wurde er jedoch in der Regel nicht getötet. Die Vögel wurden gefangen und die langen Schwanzfedern wurden ausgerissen. Wer früher einen Quetzal tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Heute sind die Strafen weniger drakonisch, illegal gejagt wird er jedoch leider noch immer.
Laut einer guatemaltekischen Legende hat der Quetzal vor der spanischen Eroberung schön gesungen und ist anschließend still geblieben. Er wird wieder anfangen zu singen, wenn das Land wirklich frei ist.
Glücklicherweise wird er heute jedoch überwiegend von Fotografen und Ornithologen „gejagt“. Doch auch für die stellt sich die Frage, wo der Quetzal in Costa Rica zu finden ist. Dazu später mehr.
Grundlegende Informationen zum Quetzal
Der zur Familie der Trogone gehörende Quetzal bewohnt die dichten Bergnebelwälder Mittelamerikas, wo er in der üppigen Vegetation trotz seines glänzenden Gefieders sehr schwer zu finden ist. In den Wäldern spielt er eine wichtige Rolle für die Verbreitung der wilden Avocadobäume “Aguacatillos”, deren stachelbeergroße Früchte zu seiner Lieblingsnahrung zählen. Als einziger Vogel ist der Quetzal in der Lage, die Früchte ganz zu fressen und deren Samen dann unverdaut wieder auszuscheiden. Doch trotz dieser guten Tarnung ist der bestand der Tiere in Gefahr. Neben der bereits erwähnten Bejagung liegt das zusätzlich an der Abholzung der Bergnebelwälder und dem somit schrumpfenden Lebensraum.
Wo findet man den Quetzal in Costa Rica?
Generell hat man in allen Bergnebelwäldern gute Chancen, ganz besonders eignet sich jedoch die nahezu unberührte Gegend um San Gerardo de Dota, die man vom San José aus kommend über den Cerro de la Muerte (mit 3.500 m höchsten Pass der Panamericana) erreicht. Nicht umsonst wurde hier das private Schutzgebiet „Los Quetzales“ nach den seltenen Vögeln benannt. Und nicht umsonst gibt es hier die „Trogon Lodge„, die ebenfalls nach den Vögeln benannt ist. Bei Ornithologen und Vogelfreunden aus aller Welt gilt der private Abschnitt des Bergnebelwaldes als eines der der besten Reviere, um den Quetzal zu beobachten.
Ich habe nur eine einzige Nacht in der Trogon Lodge verbracht. Trotzdem habe ich die seltenen und scheuen Vögel direkt zwei Mal vor die Kamera bekommen. Sowohl bei Ankunftstag beim Mittagessen als auch am Abfahrtstag während einer morgendlichen Quetzal-Tour hatten wir Glück. Beide Touren waren nur wenige Minuten ausserhalb der Lodge. Fotografen und Ornithologen kommen hier absolut auf ihre Kosten.
Die Quetzal-Tour gehört in San Gerardo de Dota zu den Hauptattraktionen und wird von absolut jeder Lodge angeboten. Die ortskundigen Führer wissen wann und wo die Vögel in aller Regel zu finden sind.
Welche Objektiv benötigt man um einen Quetzal zu fotografieren?
Alle hier zu sehenden Bilder habe ich mit dem Canon 70-300mm F4-5.6 IS gemacht. Leider ist das Objektiv bei 300mm nicht sonderlich lichtstark und hat obendrein einen langsamen Autofokus dessen Trefferrate in einer Baumkrone wo alles schattig und grün ist eher einem Glücksspiel gleicht. An der Canon EOS 6D Mark II war das eine so eben noch ausreichende Kombination. Mehr leider nicht.
Meine Empfehlung um Quetzale zu fotografieren:
- mindestens 300mm Brennweite, besser mehr
- Lichtstärke ist in dunklen Baumwipfeln wichtig
- Quetzale bewegen sich wenig, wenn man leise ist. Ein Stativ ist eine große Hilfe
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