Im Mietwagen durch Ecuador reisen | Teil 2
Bereits vor fast zwei Wochen habe ich einen ersten Beitrag zu meiner Mietwagenreise durch Ecuador geschrieben. Heute komme ich endlich dazu, einige Zeilen zum zweiten und letzten Teil der Tour zu schreiben. Um etwas Aufklärungsarbeit zu leisten und auch das eine oder andere Vorurteil aus der Welt zu schaffen, habe ich in der Vergangenheit schon einige Tipps & Infos zu Mietwagen in Ecuador verfasst. Die ersten Tage in Ecuador waren extrem beeindruckend und völlig problemlos. Sowohl die Strassenverhältnisse als auch die anderen Verkehrsteilnehmer haben uns kaum Probleme bereitet.
Tag 5: Von Ingapirca über Alausí und die Teufelsnase „Nariz del Diablo“ nach Riobamba
Nach einem sehr leckeren Frühstück mussten wir die tolle Posada Ingapirca bereits früh am Morgen verlassen. Wir hatten zwar nur eine recht kurze Etappe von ca. 90 Kilometern vor uns, mussten jedoch unbedingt um 11:00 Uhr in Alausí sein, um den Zug von „Tren Ecuador“ zur Teufelsnase zu erreichen. Die Strecke ist einerseits extrem kurvig und war andererseits durch einen Erdrutsch blockiert, wodurch wir mit einer Fahrtzeit von gut zwei Stunden gerechnet haben.
Kurz vorm Erdrutsch war die Strasse von zwei freundlichen Polizisten gesperrt. Nachdem wir ihnen erklärt hatten was unser Ziel war, durften wir durchfahren. Ursprünglich war die Strasse sicherlich über gute 100m blockiert.
In Alausí kann man die Bahnstation nicht verpassen, sie liegt zentral in der kleinen Stadt. Parkplätze stehen mehr als genug zur Verfügung.
Während der Bahnfahrt zur Teufelsnase bekommt man in spanischer und englischer Sprache Erläuterungen zur Bedeutung der Bahnstrecke und zu den Hindernissen beim Bau. Darüber habe ich bereits in der Vergangenheit berichtet.
Nach der Rückkehr gegen 13:00 Uhr sind wir noch kurz durch Alausí gebummelt und haben anschließend auf die Weiterfahrt gemacht. Vor uns lag noch die zweite Etappe des Tages über weitere 90 Kilometer, die Übernachtung war in Riobamba geplant. Verfahren kann man sich auch hier eigentlich nicht, man muss nur immer auf der Panamericana bleiben. Unterwegs bietet sich ein Stopp an der Iglesia de Balbanera an. Die kleine Kapelle wurde im Jahre 1536 von spanischen Eroberern erbaut und ist angeblich die älteste Kirche in Südamerika.
Bei gutem Wetter kann man den majestätischen Chimborazo im Hintergrund von der Kirche erkennen. Übernachtet haben wir in Riobamba in der Hacienda Abraspungo, eine der schönsten Unterkünfte in ganz Ecuador.
Tag 6: Von Riobamba über den Chimborazo nach Baños
Heute war ein langer Tag geplant, genau so ist es auch gekommen. Zuerst sind wir ca. 50 Kilometer bis zum Chimborazo gefahren und dann nochmal weitere 100 Kilometer bis nach Baños. Dadurch das es am Chimborazo einen Parkplatz auf 4800 Metern Höhe gibt und Baños nur auf 1600 Metern Höhe liegt, ging es in der zweiten Etappe nahezu permanent bergab.
Zur „Besteigung“ des Chimborazo habe ich bereits in der Vergangenheit ein paar Worte verfasst. Wir sind auch dieses Mal „klassisch“ bis zum Parkplatz auf 4800 Metern gefahren und sind dort mit letzter Motorkraft angekommen. Hier merkt man, das die dünne Höhenluft nicht nur dem Menschen, sondern auch dem Auto Probleme macht. Am Parkplatz hatten wir das Glück, den Gipfel des Chimborazo wolkenfrei zu erleben!
Wir sind bei besten Wetter und Sonnenschein gut zum Refugio Whymper auf 5000 Metern Höhe gekommen. Es hat sich bezahlt gemacht, das wir bereits seit einigen Tagen nahezu permanent auf über 3000 Metern unterwegs waren. Dort gab es einen kleinen „Bersteiger-Snack“ – Kakao mit Marshmallows und einen Donut. Frisch gestärkt konnten wir noch etwas weiter bis zur Condor Cocha Lagune auf 5100 Meter wandern.
Auf den letzten Metern im Nationalpark Chimborazo hatten wir noch das große Glück eine Herde Vicuñas aus nächster Nähe zu sehen. Auf dem weiteren Rückweg war die Anstrengung in der Höhe deutlich zu merken, im Auto herrschte Stille bis kurz vor Baños!
Tag 7: Unternehmungen und Ausflüge in Baños
Baños ist ein Paradies für aktivere Reisende, hier gibt es ein unfassbar breites Angebot an Abenteuersportarten. Ziplines stehen zur Verfügung, Rafting wird angeboten, Klettertouren, Mountainbiking, etc. Dazu gibt es um Baños herum zahlreiche Wasserfälle und die wohl berühmteste Schaukel der ganzen Welt.
Wir haben zuerst eine Tour zum Casa de Arbol mit seiner Schaukel gemacht und sind anschließend weiter zum Wasserfall Pailón del Diablo gefahren.
Tag 8: Von Baños zu Quilotoa-Lagune und weiter nach Quito
Die heutige Etappe war die längste der gesamten Tour. Zuerst sind wir durch traumhaft schöne Landschaften zur Quilotoa-Lagune gefahren. Da die Lagune auf ca. 4600 Metern Höhe liegt, sind wir die gesamte Strecke von 150 Kilometern gefühlt ausschließlich bergauf gefahren. Bei der Quilotoa Lagune angekommen haben wir uns kurz gestärkt und eine kleine Wanderung gemacht.
Anschließend sind wir weitere 180 Kilometer bis Quito gefahren. Dadurch das die letzten ca. 90 Kilometer vor Quito eine gut ausgebaute Autobahn sind, ist die Strecke zu schaffen. Ansonsten wäre es definitiv eine zu weite Fahrt gewesen.
Tag 9 bis Ende: Quito und Umgebung
Die restlichen Tage haben wir in Quito verbracht und hier zahlreiche kleinere und größere Ausflüge unternommen. Der berühmte Indiomarkt in Otavalo stand ebenso auf unserer Liste wie das Äquatordenkmal Mitat del Mundo, Intiñan Solar Museum und die berühmte Basilica del Voto Nacional.
Hi, toller informativer Beitrag :)
Angenommen man möchte „nur“ möglichst schnell von Quito nach Guayaquil, wieviele Studnen/Tage/Stopps sollte man mindestens einplanen?
VG
Wenn es nur möglichst schnell sein soll…dann fahr ohne Stop durch. Das sind nur ca. 450km. Wobei ich dann fliegen würde, das ist definitiv schneller und in aller Regel auch billiger.