Meine Mietwagenrundreise durch Ecuador | Tipps & Erfahrungen | Teil 1
Wie in den vergangenen Beiträgen zu erkenne war, habe ich eine etwas längere Reise durch Ecuador gemacht. Insgesamt war ich knappe drei Wochen im Land, einen Teil haben wir im Mietwagen zurück gelegt. In meinen Augen ist Ecuador das perfekte Land für eine Mietwagenrundreise, ich kann diese Form der Fortbewegung absolut empfehlen. Hinter jeder Kurve oder Bergkuppe lauert in Ecuador ein Fotomotiv, sei es die Landschaft, ein Alpaca oder Lama oder die Vegetation – im Mietwagen kann man kurz (oder länger) anhalten und sich seine Zeit ziemlich frei einteilen.
Unsere Tour ging in Guayaquil los und führte über die berühmte „Strasse der Vulkane“ (Alexander von Humboldt war der Namensgeber) nach Quito. Für die meisten Reisenden ist das die klassische Route in Ecuador, ergänz wird sie in der Regel noch mit Abstechern in den Urwald, nach Galapagos, in den Süden oder in den Norden. Je nachdem, wie viel Zeit zur Verfügung steht.
Unsere erste Station: Guayaqquil
Man kann diese Reise sowohl von Guayaquil nach Quito, als auch umgekehrt machen. In Guayaquil benötigt man eigentlich nur eine Nacht, die Stadt hat relativ wenig zu bieten. Es gibt das ganz berühmte Viertel Santa Ana auf dem Cerro Las Peñas, den Parque Seminario mit unzähligen Leguanen, die Uferpromenade Malecon 2000 und den Parque Histórico.
Für einen Tag ist Guayaquil wirklich nett, mehr Zeit muss man hier in meinen Augen nicht verbringen.
Tag zwei: von Guayaquil nach Cuenca
Nach der hässlichsten Stadt von Ecuador sind wir weiter nach Cuenca gefahren, für mich die schönste Stadt in Ecuador. Die Strecke beträgt ca. 200km, die Fahrtzeit ca. 4-5 Stunden, mit Stopps auch gerne mehr. Die Strecke ist landschaftlich extrem reizvoll, zuerst fährt man viele Kilometer durch Kakao und Bananenplantagen im Flachland und später bergauf durch die Wolken bis auf über 4200m Höhe im Cajas Nationalpark.
Im Flachland kann man einen Stop in der Kakao-Plantage Cacao y Mango machen und sich in die Geheimnisse der Kakao-Produktion einweisen lassen. Im Cajas Nationalpark muss man unbedingt einen Stopp bei Tres Cruzes auf dem höchsten Punkt einlegen. Im weiteren Verlauf bietet sich die Lagune Toreadora für eine Wanderung an oder die Hostería dos Chorreras für ein leckeres, authentisches Abendessen vor der Übernachtung in Cuenca.
Tag zwei und drei: Cuenca und Umgebung
Vom Pass im Cajas Nationalpark geht die Fahrt fast ausschließlich bergab, Cuenca liegt in einem Talkessel auf ca. 2600 Metern Höhe. Die drittgrößte Stadt des Landes ist ohne Frage die schönste! Die traumhaft erhaltene Altstadt, der tosende Rio Tomebamba, die allgegenwärtigen Andengipfel, der Blumenmarkt und die freundlichen Ecuadorianer machen diese Stadt absolut einzigartig.
In Cuenca kann man problemlos mehrere Tage verbringen, sie strotzt vor Sehenswürdigkeiten, kleinen Bars & Restaurants und belebten Plätzen. Dazu ist sie so kompakt, das man problemlos alles zu Fuß erledigen kann. Dazu komme ich sicherlich noch in einem späteren Beitrag.
Vermutlich gibt es keine Stadt weltweit, wo die Suche nach einer Unterkunft gleichzeitig so einfach und doch so schwer ist, wie Cuenca. Es gibt hier unzählige kleine, koloniale Boutique-Hotels. Durch die pure Masse der Hotels bieten die allermeisten wunderschöne Zimmer und einen tollen Service zum kleinen Preis. Wir haben und für das Hotel Los Balcones entschieden.
Ecuador (und nicht Panama) ist das Mutterland der Panamahüte. In Cuenca findet man die berühmteste Manufaktur des Landes: Homero Ortega – ein Besuch hier muss sein. Die Tour ist keine Verkaufsveranstaltung, man lernt die Geschichte und die Bedeutung der Hüte für das Land kennen. Ebenso ist Ecuador eines der wichtigsten Produktionsländer für Edelkakao. In Cuenca findet man eine der letzten Schokoladen-Manufakturen: Industrial Fatima.
Das bekanntestes Restaurant in Cuenca ist Tiesto’s. In den vergangenen Jahren hat es unzählige Preise abgeräumt, bei Tripadvisor ist es immer ganz vorne dabei. Die Küche ist authentisch und lecker, der Service zuvorkommend. Das Konzept ist einzigartig – lasst euch überraschen. Eine Reservierung ist jedoch fast immer unumgänglich.
Tag 4: von Cuenca nach Ingapirca
Diese Etappe haben wir bewusst sehr kurz gewählt. Sie ist nur ca. 75km lang, die reine Fahrtzeit liegt bei ca. 90 Minuten. Die kurze Fahrtstrecke und der Mietwagen machen die Tagesplanung sehr flexibel. Man kann den Vormittag noch in Cuenca verbringen, oder fährt zeitig los und hat mehr Zeit bei den Ruinen von Ingapirca.
Wir haben uns für einen Mittelweg entschieden. Erst haben wir noch etwas Zeit in Cuenca verbracht, anschließend sind wir mit einigen Stopps nach Ingapirca gefahren. Auf ca. halber Strecke, beim Dörfchen Cojitambo ragt ein extrem markanter Felsen in den Himmel. Vermutlich heisst auch der Berg Cojitambo, so genau konnte ich das nicht in Erfahrung bringen. Man kann problemlos bis fast oben fahren und hat anschließend einen wahnsinnigen Ausblick über die Umgebung.
Wenige Kilometer weiter liegt bereits das Tagesziel, die Ruinen von Ingapirca. Ingapirca ist die berühmteste Inkaruine in Ecuador. Besonders bemerkenswert ist, das hier vor den Inka bereits die Kultur der Cañari eine große Tempelanlage errichtet hatte. Inklusive Guide kostet der Eintritt nur 2,- USD.
Neben der Hauptattraktion, der Besichtigung der Ruinenanlage, kann man noch eine sehr nette Wanderung unternehmen. Dazu komme ich bei einem späteren Beitrag nochmal. Wir haben unsere Zimmer in der Posada Ingapirca bezogen und den Abend bei einem kühlen Bier und einem leckeren Abendessen ausklingen lassen.
Teil zwei der Reise kommt in wenigen Tagen. Bleibt gespannt.
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