Der berühmte Indio-Markt in Otavalo | Ein Ausflug ab Quito
Otavalo liegt in der Provinz Imbabura nur ca. 90 km oder zwei Stunden nördlich von Quito. Verfahren kann man sich auch hier, wie fast überall in Ecuador, nicht. Aus Quito raus nimmt man die Strasse 288, in Tabacundo biegt man links auf die 282 ab und ist wenig später schon angekommen. Der berühmte Indio-Markt findet auf der Plaza de Ponchos, mitten im Stadtzentrum statt. Zwei Block entfernt liegt ein bewachter Parkplatz, der halbe Tag kostet 2,50 USD.
Angekommen auf dem Markt kann man sich vor bunten Schals, Decken und Ponchos nicht retten. Doch auch Silberschmuck, Lederwaren, T-Shirts und allerlei kleine Handarbeiten warten auf Ihre Käufer. Die allgegenwärtige Webkunst, für die heute Touristen aus aller Welt kommen, hat Otavalo zu einer der wohlhabendsten Gegenden von Ecuador gemacht. Angeblich haben ursprünglich die Inkas die Gegend erobert und nach Textilien verlangt. Später übernahmen dann die Spanier die Macht, hatten Webstühle dabei und brachten die Webkunst voran.
Bis heute halten sich die Otavaleños für direkte Nachfahren der Inkas – ob es stimmt, egal. Ihnen ist auf jeden Fall das bewundernswerte (und viel zu seltene) Kunststück gelungen, ihre Tradition nahezu vollständig zu bewahren und damit für Wohlstand und Bildung zu sorgen. Fast jeder Einwohner in Otavalo kann lesen und schreiben, große Pick-Ups stehen an jeder Strassenecke.
Die Öffnungszeiten vom Markt in Otavalo
Der Markt findet täglich auf der Plaza de Ponchos statt, aber samstags verwandelt sich zusätzlich der gesamte Stadtkern in eine riesige, farbenfrohe Marktzone in der Waren aller Art angeboten werden. Der tägliche Markt ist überwiegend für Touristen bestimmt, samstags werden zusätzlich alle Artikel und Lebensmittel des täglichen Gebrauchs gehandelt. Von 07:00 – 17:00 Uhr verkaufen samstags unzählige Händler nicht nur aus Otavalo sondern aus gesamt Ecuador aber auch aus Peru und Kolumbien ihre Waren. Samstags gibt es zusätzlich noch einen großen Tiermarkt in Otavalo, dafür sind die sonstigen Wochentage weniger mit Touristen bevölkert und bieten daher vermutlich mehr Spielraum beim handeln.
Ist Otavalo wirklich der größte indigene Markt in Südamerika?
Immer wieder liest man, das Otavalo der größte Indio-Markt in Ecuador ist. Andere Quellen schreiben sogar, das es der größte Indio-Markt in ganz Südamerika ist. Beides stimmt! Zusätzlich kann man die Steigerung noch auf die Spitze treiben, es ist der größte Indio-Markt weltweit. Als Indios bezeichnet man die Völker des Tieflandes und Völker der Anden in Südamerika. Außerhalb Südamerikas leben keine Indios, somit gibt es außerhalb Südamerikas auch keine weiteren Indio-Märkte. ;)
Darf man auf dem Markt in Otavalo handeln?
Man muss sogar handeln! Sofern man einen Gedanken wie „Ich bin der reiche Deutsche und muss den armen Händlern was gutes tun“ im Kopf hat, sollte man diesen schnellstens ablegen. Die Markthändler denken nämlich ganz ähnlich „Den reichen Gringos knöpfe ich mal richtig Geld ab„. Wer einige Grundregeln befolgt (die weltweit gelten) wird schnell ein Gefühl für realistischere Preise bekommen, als man im ersten Gespräch erfährt.
- immer freundlich fragen
- nie beim ersten Händler Kaufen, alle Waren gibt es im Überfluss
- hat man etwas gefunden was man kaufen möchte, darf kein Interesse zeigen
- nie ein Gegenangebot machen, sondern immer erst den Händler ohne konkrete Summen drücken (muy caro = sehr teuer, Rabatt = descuento)
So bekommt man ein Gefühl, welche Margen der Händler hat. Maschinell gefertigte T-Shirts (in echt ordentlicher Qualität) fangen beispielsweise bei 15,- USD an, der Händler geht ab ohne Murren auf 10,- USD runter und verkauft für 5,- USD. Handbestickte Kissenbezüge kosten hingegen 12,- USD, hier ist bei ca. 10,- USD Ende.