Cojitambo: Kletterrouten, Inkaruinen und eine grandiose Aussicht
Sagt dir das Örtchen Cojitambo in Ecuador etwas? Wenn nicht, dann bist du damit nicht alleine, und das obwohl fast jeder Reisende der in Ecuador auf der Strasse der Vulkane unterwegs ist und die Highlights Cuenca und Ingapirca besucht direkt dran vorbei kommt. Cojitambo liegt nämlich direkt am Ecuador Highway 35, besser bekannt als Panamericana, aus dem Norden kommend nur ca. 30km vor Cuenca.
Den Ort selbst habe ich auf meiner Reise nicht kennen gelernt, wohl aber die Inkaruinen, den Aussichtspunkt auf dem obigen, markanten Felsen und die Kletterrouten. Bis heute ist es mir leider nicht gelungen, den Namen des Felsens in Erfahrung zu bringen. Die eine Quelle sagt, er hat keinen Namen, die nächste Quelle sagt, auch der Berg heisst Cojitambo und die dritte Quelle sagt, wieder etwas anderes. Hinweise nehme ich gerne entgegen.
Die Inkaruinen von Cojitambo
Die Inkaruinen liegen an der Nordseite vom Felsen auf etwa halber Höhe. Auch wenn das bei der ursprünglichen Planung sicherlich keine Rolle gespielt hat, hat man dadurch einen tollen Blick auf die alten Gemäuer.
Genau wie Ingapirca liegen die Ursprünge der Ruinen in der sehr viel älteren Kultur der Cañaris, vermutlich wurde die Region um 500 vor Christus bevölkert. Gegen 1450 eroberten dann die Inka die Festungsanlagen und erweiterten sie. Die Terrassen und Wälle sind auf die Cañaris zurückzuführen, einige der Gebäude hingegen stammen aus der Zeit der Inka. Auch wenn wenn die Ruinen deutlich kleiner als Ingapirca sind, sollte man ihnen einen kurzen Besuch widmen und etwas Zeit einplanen.
Die Kletterrouten auf den Cojitambo
Cojitambo ist das bekannteste Kletterrevier in Ecuador. Ich kenne mich mit Klettern nicht aus und kann daher dazu nicht viel sagen. Es gibt über 100 verschiedene Routen auf den 300 Meter hohen Berg, manche sind leicht und manche fordern selbst Profis heraus.
Wer sich für eine Klettertour am Cojitambo interessiert, der sollte einfach die Suchmaschine seines Vertrauens befragen. Es gibt zahlreiche Anbieter, Arutam Ecotours ist sogar deutschsprachig.
Der Aussichtspunkt Cojitambo
Über schmale und ausgewaschene Serpentinen kann man fast bist auf die Spitze des Berges fahren. Vom „Parkplatz“ kann man noch einige Meter weiter klettern/wandern und hat anschließend einen grandiosen 360°-Rundumblick.
Für die Cañaris und später auch die Inka hatte der markante Berg durch seine Lage im Andental nicht nur eine strategische, sondern auch eine spirituelle Bedeutung. Auf dem Gipfel wurden über Jahrhunderte Zeremonien für die Götter abgehalten und dauern sogar bis heute an. Teile der Bevölkerung Ecuadors stammen noch heute direkt von den Inka bzw Quetchua Aymara ab und fühlen sich daher auch noch den Gottheiten wie Pachamama eng verbunden.
Rituelle Feuerstellen auf dem Berggipfel zeugen davon, das auch heute noch der indigene Glaube und die indigene Kultur aktiv gelebt werden.